Friedrich Maximillian Klinger: Faust's Leben, Thaten und Höllenfahrt (1799) - 第二巻 第九章
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Der Richter wollte Nachmittags seinem geliebten Weibe, die tausend Goldgulden des Teufels, vorzählen, zog sehr hastig die Schublade heraus, und fuhr bey ihrem Anblick bebend zurück. Die Goldstücke hatten sich in Mäuse und große Ratten verwandelt, die alle herausfuhren, und wüthend nach seinem Gesicht und Händen sprangen. Der Richter, der von Natur einen großen Abscheu gegen diese Thiere hatte, floh aus der Stube, sie ihm nach, und hiengen sich an seine Ferse. Er stürzte zu dem Hause hinaus, lief durch die Straßen, das Ungeziefer verfolgte ihn. Er rannte aufs Feld, sie ließen nicht ab. So trieben sie den Angstvollen bis in den steinernen Mauththurm im Rhein. Hier dachte er das Ende ihrer Verfolgung gefunden zu haben; aber Ratten und Mäuse aus der Hölle scheuen das Wasser nicht. Sie schwammen hindurch, fielen über ihn her, und fraßen ihn lebendig auf. Von dieser Zeit an, nannte man diesen Thurm, den Mäusethurm. Seine Frau erzählte in der Bestürzung die Geschichte der Verwandlung der Goldstücke, wodurch sich ihr unglücklicher Mann hätte verblenden lassen, und seit diesem Vorfall hat man im ganzen Erzstift Mainz kein Beispiel erlebt, daß sich ein Richter oder Advokat hätte bestechen lassen. Der Teufel muß dieses nicht bedacht haben, sonst hätte er gewiß den Spuck bleiben lassen. | 午後、愛する妻に悪魔から得た千グルデン金貨を数えてみせようとした裁判官は、息せき切って引き出しを開けた途端、目の前の光景に震えて後ずさった。金貨はハツカネズミや大ネズミに姿を変えていて、一斉に飛び出してくると、彼の顔や手に猛然と飛びかかったのだ。生まれつきこの獣が大嫌いだった裁判官は部屋から逃げ出して街路を駆け抜け、害獣たちはその後を追った。野原に出たが、ネズミたちは諦めない。こうして、震え上がった裁判官はライン川の半ばにある物見の塔まで追い込まれた。彼はこれでもうネズミたちの追跡も終わりだろうと思ったのだが、あにはからんや、地獄から来たネズミたちは水を恐れなかった。泳いできたネズミたちは彼に襲いかかり、生きたまま貪り食ってしまった。この時以来、その塔はネズミの塔1と呼ばれるようになったのである2。彼の妻は驚愕のなか、不幸な夫の目を眩ませた金貨の変身を物語ったので、この事件以来、マインツ大司教領で裁判官や弁護士が賄路を受け取った例はないという。悪魔はこうなるとは考えていなかったに違いない――もし事前にわかっていれば、きっとこの悪習を残しておいたはずだからだ。 |